Hämoptysen sind der Auswurf (Sputum) von Blut aus der Lunge oder den Bronchien. Sie können in verschiedenen Mengen und Konsistenzen auftreten, von kleinen Spuren von Blut im Schleim bis hin zu größeren Mengen von frischem oder geronnenem Blut. Hämoptysen können durch eine Vielzahl von Ursachen verursacht werden, darunter Lungenentzündung, Lungenkrebs, Gefäßveränderungen (Malformationen), Bronchiektase und Bronchiektasen (Aussackungen der Bronchien). Ein Lungenarterienverschluss (Lungenembolie), Medikamente, Autoimmunerkrankungen und andere Faktoren können verantwortlich sein.
Die Diagnostik bei Hämoptysen hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Symptome ab. In der Regel beginnt der Arzt mit einer gründlichen Anamnese, bei der er detailliert über die Symptome, den Gesundheitszustand, die Medikation und eventuelle Risikofaktoren befragt. Anschließend führt er eine körperliche Untersuchung durch, bei der er die Atmung und die Lungen abhört und eventuell andere Anzeichen von Erkrankungen sucht.
Um die Ursache der Hämoptysen zu ermitteln, können weitere Untersuchungen erforderlich sein. Dazu gehören möglicherweise:
Röntgenaufnahmen der Lunge, um Veränderungen in der Struktur der Lungen oder andere Befunde zu identifizieren
Computertomographie (CT) der Lunge, um detailliertere Bilder der Lungen zu erhalten und mögliche Veränderungen besser zu erkennen
Bronchoskopie, bei der ein flexibler Schlauch mit einer Kamera in die Lunge eingeführt wird, um Veränderungen in den Atemwegen zu beobachten und Proben von Schleim oder Gewebe zu entnehmen
Lungenfunktionstests, um die Lungenfunktion zu überprüfen und eventuelle Einschränkungen der Atmung zu erkennen
Blutuntersuchungen, um Anzeichen von Infektionen oder anderen Erkrankungen zu erkennen
Je nachdem, welche Befunde bei diesen Untersuchungen gefunden werden, können weitere Tests erforderlich sein, um die Ursache der Hämoptysen abzuklären und eine geeignete Behandlung zu empfehlen.
Die Behandlung von Hämoptysen hängt von der Ursache ab. In einigen Fällen kann eine Bronchoskopie eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Hämoptysen spielen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Bronchoskopie bei der Behandlung von Hämoptysen helfen kann:
Entfernung von Fremdkörpern: Wenn Fremdkörper wie zum Beispiel kleine Gegenstände, die sich in den Atemwegen befinden, zu Hämoptysen führen, kann eine Bronchoskopie dazu genutzt werden, diese zu entfernen.
Platzierung von Stents: Stents sind kleine Röhren, die in den Atemwegen platziert werden, um sie zu stabilisieren. Sie können bei Hämoptysen hilfreich sein, um ein betroffenes Areal zu verschließen (Spigots).
Entfernung von Schleim oder Gewebe: Wenn sich Schleim oder Gewebe in den Atemwegen befindet, das die Atmung beeinträchtigt oder Hämoptysen verursacht, kann es mithilfe der Bronchoskopie entfernt werden.
Behandlung von Infektionen: Wenn Hämoptysen durch Infektionen verursacht werden, kann die Bronchoskopie dazu genutzt werden, Proben von Schleim oder Gewebe zu entnehmen und so die genaue Ursache der Infektion festzustellen. Die Behandlung kann dann gezielt auf die entsprechende Infektion ausgerichtet werden.